Sängerfreunde feiern Karneval  und                      Jubiläum

Offenbach -  Pünktlich um 17.11 Uhr tönten die ersten „Offebach Hallau“-Rufe durch den Saal im Else-Herrmann-Haus: Die Sängerfreunde Offenbach ließen die Närrinnen und Narrhallesen los und läuteten mit der diesjährigen Fastnachtssitzung am Samstagabend ihr Festjahr zum 125-jährigen Bestehen des Gesangsvereins ein.                 Von Jan Schuba Offenbach Post

Die Sängerfreunde haben am Samstag nicht nur Karneval gefeiert, sondern gleichzeitig das Festjahr zu ihrem 125-jährigen Bestehren eingeläutet 

 

Foto:   Schuba

 

Für Moderator Charly Engert bestehen auch im 82. Jahr des Offenbacher Karnevals keine Zweifel daran, dass die fröhliche Fastnacht heute alle Probleme vergessen lässt: „Des bügelt nur die Fastnacht hi’!“ Die ersten Gäste im Reigen sind traditionsgemäß das Offenbacher Prinzenpaar samt Hofstaat: Christian I. und Svenja I. Als Geschenk zum 125-jährigen Jubiläum hat das Prinzenpaar den Prinzenorden im Gepäck. Das Bühnenprogramm eröffnen – begleitet von Florian Kreuzer am Klavier – die Sängerfreunde persönlich. Mit „Wiener Melodien“ wie „Grüß Euch Gott, alle miteinander“ und „Ach, ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“ bieten die Gastgeber das erste musikalische Schmankerl. Noch mehrfach im Laufe des Abends treten die Herren der Sängerfreunde an die Mikrofone.

Bald wird es auch Zeit für den ersten Vortrag: Statt „Narrhallamarsch“ bevorzugt die „feine gnädige Dame“ alias Irene Jekel für ihren Auftritt die Titelmelodie des legendären „Denver Clans“. Die piekfeine Lady hat sich aufgrund bitterer Erfahrungen mit dem Personal nun eine „Unschuld vom Lande“ als Hausperle engagiert. Doch das Dienstmädchen, verkörperte von Sabrina Richter, entpuppt sich zum Entsetzen ihrer Vorgesetzten als kokettes Flittchen, das auch vor dem Tresor des gnädigen Herren nicht zurückschreckt. Das urkomische Duo, im wahren Leben Mutter und Tochter, gehört zu den Fechenheimer Hemdeklunkis.

Nächster in der Bütt ist Frieder Gruber, „ein Maler“, der Anekdoten aus seinem Dasein als Anstreicher erzählt, bei denen der „Pinsel“, mit dem er seinen Job gewissenhaft erledigt, stets eine zweideutig anmutende Aufgabe erfüllt. Nach der musikalischen Einlage der „Crazy Chicken“, die mit rasanten Schlagern Begeisterung im Saal auslösen, tritt Charly Engert in die Bütt: Für ein paar Minuten verlässt er seinen Moderatorposten, um als „Boodo“, längst ein nicht mehr wegzudenkender Klassiker in der Offenbacher Fastnacht, aus dessen Leben zu erzählen. Die Geschichten des armen Tropfs, der sogar in den Streichelzoo geht, um ein bisschen Zuneigung zu erfahren, machen Publikumsliebling Engert auch an diesem Abend zu einem der Höhepunkte.